Sonntag, 1. September 2019

13 Wochen Kanada – kleines Fazit


  • Nie mehr !!! werden wir den Fehler machen, Kanada und die USA irgendwie gleichzusetzen! Kanada hat ein Sozialsystem nicht unähnlich dem deutschen. Und es ist ein sehr dünn besiedeltes Land mit wenigen Menschen. Und kein Mensch trägt Waffe.
  • das Beste an Kanada sind die tollen Landschaften: Farblich werde ich Kanada als ein grün-blaues Land (Wälder, Wiesen, Wasser...) mit ein paar gelben Tupfen (Rapsblüte, Butterblumenwiesen) in Erinnerung behalten. Die Weite des Landes, die riesigen Seen – das ist schon was Besonderes.
  • Nee, Falsch: das Beste an die Kanada sind die lässigen, superhöflichen und meist auch superfreundlichen und oft sehr kontakfreudigen Kanadier – wo immer ihre Wiege auch ursprünglich gestanden haben mag
  • Um Kanada zu bereisen, sind 13 Wochen eher wenig. Wir hätten uns problemlos die gesamte Zeit über in Alberta oder BC oder einer Kombination von beiden aufhalten können – ohne das wir uns dabei gelangweilt oder etwas wiederholt hätten.
  • August ist Hauptsaison, und es ist … voll! Ging nicht anders, wegen des kurzen Sommers.
  • Kanadier sind nicht nur höflich, sondern auch sehr diszipliniert und haben Null Blockwart-Mentalität an sich. Das ist hilfreich wenn es so voll ist. Alle Campingplätze haben eine nächtliche Ruhezeit von 23.00 bis 7.00 oder 8.00 früh. Das wird zu 99,9% eingehalten. Teils war es verblüffend: der Nachbar macht Party, man fürchtet schon um seine Nachtruhe. Und dann plötzlich, um 22:59 ist Grabesstille – von einer Minute auf die andere. Toll.
  • Die einzelnen Provinzen unterscheiden sich sehr deutlich voneinander. Je weiter man nach Westen kommt, umso „amerikanischer“ wird es. Und die Straßen werden gen Westen zum Glück besser. Das in Kanada geltende metrische System, das in den Ostprovinzen überall angewendet wurde, existiert im Westen teilweise nur noch in der Theorie.
  • Ganz super und entspannend ist die quasi-Abwesenheit jeglicher Kriminalität. Es ist vmtl nicht so, dass es keine gibt – jedoch scheinen uns kleine Betrügereien, kleine Eigentumsdelikte, Autoeinbrüche wirklich sehr viel seltener vorzukommen als in D. Ich schrieb ja schon, dass in ländlichen Gegenden viele Häuser niemals abgeschlossen werden. Vandalismus kommt praktisch nicht vor. Ich ließ auf dem Supermarktplatz meine Tasche immer offen vorn im Auto stehen, da passiert gar nichts. Man kann das Handy, die Kamera, die Geldbörse im Café auf den Tisch legen, und aufs Klo gehen; es passiert nichts. Zweimal vergaßen wir das Auto abzuschließen und waren stundenlang unterwegs, nix passiert.
    (In großen Städten würde ich dies jedoch natürlich nicht ausreizen wollen. Aber man braucht wirklich niemals „auf der Hut“ zu sein.)
  • Fun-Fact: während man in Nova Scotia die „Likörläden“ (= Liquor Stores, Alkoholgeschäfte) wirklich mühsam suchen musste, kommen in BC mindestens 10 Schnapsläden auf einen Supermarkt. Was soll uns das sagen?


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