Mittwoch, 15. August 2018

Loslassen


Vor längeren oder auf Grund des Reiseziels mit höherem Vorbereitungsaufwand verbundenen Urlauben komme ich irgendwann immer an einen Punkt, wo ich denke „ach, es wäre einfacher nicht wegzufahren; da hättest du die ganzen Vorbereitungen nicht und hierbleiben wäre auch erholsam“. Meine Reiselust ist an dem Punkt dann irgendwo im Minusbereich.

So ähnlich ist es jetzt wieder. Die Wohnung leert sich langsam, unsystematisch und unschön. Gleichzeitig werden die noch-zu-erledigen Listen nicht kürzer. Und täglich müssen wir loslassen… bei mir gibt es irgendwo hinten im Kopf eine kleine Stelle die „Panik! Alarm! Hilfe!“ schreit, wenn ich mich von gewohnten Prozessen, Dingen, Orten etc. trenne. Ich bin überhaupt nicht abergläubisch, bekomme in solchen Situationen dann aber plötzlich Gedanken wie „wenn ich diesen Pfennigbaum weggebe, ob das nicht Unglück bringt?“. Gleichzeitig weiß ich, dass das natürlich Bullshit ist, genauso wie ich weiß, dass Neues nur da entsteht, wo Platz ist. Ich stelle fest: Dinge kann ich recht leicht loslassen, schwerer fällt es mir bei allem, was lebt – Menschen, Tiere, Pflanzen.

Wohnung und Arbeit sind jetzt wirklich gekündigt, jeweils zum 30.11.18.