Donnerstag, 20. September 2018

Ein langer Sommer…..


Hamburg macht es uns schwer zum Abschied. Seit Anfang Mai regiert der Super-Sommer (der erst jetzt in den Herbst übergeht), mit nur ganz wenigen Hamburg-typischen Grau-Tagen; und ohne Regen. Das Wetter ist noch unglaublicher als in dem 3-Monats-Sommer von 2003 (und das der getoppt werden kann, hätte ich nie erwartet). Unser Balkon wurde in den ganzen 14 Jahren, die wir dort gewohnt haben, nie so viel benutzt wie in diesem Jahr. Und noch nie blühten meine Geranien derart üppig.

Aber nun ist es vorbei. Der Sommer, und auch unsere Zeit in Hamburg. Ralf hat es über 40 Jahre hier ausgehalten, bei mir sind es „nur“ fast 20. Die Stadt kennen wir sehr gut, und das Umland (besonders Richtung Norden) ebenso. In den letzten Jahren war es schon schwierig, neue Ausflugsziele zu finden. Wir sind dann häufig auf unsere (wechselnden) Favoriten zurückgekommen – eine Konstante war da immer Travemünde. Einmal die Vorderreihe rauf und runter laufen, dabei ein bißchen „Klamotten gucken“ in den auch Sonntags geöffneten Geschäften und zum Schluss dann oft fein Kaffeetrinken bei Niederecker. Außerdem gibts dort am Hafen meine absoluten Lieblings-Fischfrikadellen. In letzter Zeit wurde auf dem der Vorderreihe ggü liegenden Priwall-Ufer viel und unschön gebaut (Ferienapartment-Blöcke…), das gefällt uns nicht.

Was wir noch vermissen werden:
(die kleine Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

  • Die leckeren Franzbrötchen vom Ohlsdorfer Bahnhof, von Junge und die von Nitt
  • Die Pisco Sours und das tolle Essen im Restaurant SaiGon (das leider schon zum 31.8.18 geschlossen hat)
  • Gelegentliche Freitags-nach-der-Arbeit-Besuche im Bocksbeutel in den Colonnaden
  • Den Obst- und Gemüseladen von Lale (wo es alles gibt)
  • unser Lieblings-Eiscafé Antonio in Fuhlsbüttel-Nord
  • Unsere Wohnung, und unsere netten Nachbarn/Vermieter nebst Kater Paul
  • Freunde und Kollegen

Nicht nur der Sommer war lang – auch die Tage, Wochen und Monate sind es. Seit Ralf Anfang Mai zu seiner Radtour aufbrach, steht die Zeit quasi still. Ein gutes, sehr merkwürdiges Gefühl, welches ich viele Jahre nicht mehr hatte. Die Erklärung dafür ist ziemlich simpel: die gut eingeschliffene Routine ist weitgehend weg. Deshalb kommt es uns vor, als ob die Zeit sehr langsam verginge.

Der Umzugstermin steht. Der Kühlschrank des WoMo ist endlich fertig repariert. Wir müssen jetzt packen. Noch 9 Wochen bis zum Umzug.