Montag, 5. August 2019

Alberta, Teil I


Im Dinosaur Provincial Park
Während unserer letzten Übernachtung in Saskatchewan hatten wir ja Noemie und Peter getroffen, die per Rad in umgekehrter Richtung unterwegs sind. Die Beiden gaben uns einige Tipps für Alberta.

Einer davon war „Dinosaur Provincial Park ist toll“, und so fahren wir dahin. Dinosaurier.... klingt so ein bißchen „gähn, was für Kinder“; aber das stimmt in dem Fall wirklich nicht. Die Namensgebung rührt daher, weil dies DER Platz auf diesem Planeten ist, wo die meisten Saurier-Skelette und -Fossilien gefunden werden (UNESCO Welterbe...). Bislang hat man um die 400 komplette Skelette da ausgebuddelt und unzählige Fossilien bzw kleinere Teile. Die Landschaft ist canyonartig, und weil man mit so einer Landschaft nichts Kommerzielles anfangen kann, wird sie auch „Badlands“ genannt. Früher war hier mal ein großes Wasser. Man nimmt an, dass die Saurier in dem (heutigen) Tal bei plötzlichen Flutereignissen zu Hunderten ertrunken sind. Wir wandern ein bißchen, aber es ist irre heiß – über 30 Grad. Zum Glück ist der Campingplatz schattig und in der Cafeteria gibt es Eis.
Canyonlandschaft im Dinosaurier PP

in dem rosa Kreis sieht man unseren Tembo



Das Museum zum Park besuchen wir am Tag der Weiterreise, es ist in Drumheller, der selbsternannten Dino-Hauptstadt der Welt. Mitten im Ort steht ein Riesendino, und viele kleinere Kollegen. Das Museum ist toll gemacht, hier kommen wirklich auch jüngere Menschen auf ihre Kosten; aber auch wir als nicht Saurier-Fans wandern mit teilweise offenen Mündern da durch.

Das Wahrzeichen von Drumheller....
kleinerer Kollege nebenan
... ist echt riesig.
Museum, Blick in die Werkstatt der Präparatoren




Bevor wir einem weiteren Reisetipp folgen – dem sog. „Cowboy-Trail, das ist der Highway #22 – machen wir einen knappen Tag lang Pflicht-Kurzbesuch in Calgary. 1988 fand hier die Winterolympiade statt. Die Stadt ist groß (1,2 Mio) und wirkt, zumindest im Zentrum sehr attraktiv.

Skyline Calgary Downtown
mit Fußgängerzone!

German Bratwurst!!! Nicht ganz wie das Original, aber gut.
Indoor-Park in einem Downtown-Einkaufszentrum
Indoor-Park in einem Downtown-Einkaufszentrum
Indoor-Park in einem Downtown-Einkaufszentrum
Schlacht-Bank?? ☺

wieder jede Menge Parks und Grün in Downtown Calgary

Parks und Grün in Downtown Calgary


Wir folgen am nächsten Tag dem o.e. Hwy 22, und das ist wirklich ein Fest fürs Auge. Zunächst sanfte Hügel, die später etwas höher werden, am westlichen Horizont sieht man schon die Rocky Mountains. Es ist total einsam hier, kaum Ortschaften. Es ist Ranchland, heute und früher auch, d.h. riesige Ländereien auf denen sich glückliche Rinder tummeln. Eine dieser alten Ranches wurde erhalten und gehört jetzt zum Nationalparksystem. Wir besuchen sie und sind ziemlich begeistert! Die Fotos sprechen für sich...

"Deko" an einem Ranchzaun entlang des Hwy #22
die Rockies in der Ferne
Eingang zur (Museums-) "Bar U-Ranch"
auf dem Ranchgelände
Verpflegungswagen für Cowboys
Schlafsaal auf der Ranch

alte Küche, mit funktionierendem Holzherd. Wir durften frisch gebackene Kekse verkosten!
Pferde werden zur Tränke geführt ( es sind Percherons...)


Das Auto ist von 1947, und fährt wieder!
echter, gekochter Cowboykaffee (wie in der alten Marlboro-Werbung), schmeckte sehr gut
Weiter geht’s gen Süden, zum Waterton Lakes Park. Dies ist die südlichste Ecke der kanadischen Rockies, an der Grenze zu Montana, und es soll (mal wieder...) sehr schön sein dort. Ist es auch, zunächst aber auch extremst windig... beim Fotografieren fliege ich fast weg. Macht aber nichts, denn die Sonne scheint auch. Überall stehen Bärenwarnschilder. Ich weigere mich, einen Pfad durch dichtes Gebüsch zu gehen, weil: dort könnte ja ein Bär sein. Ralf lacht mich aus, aber der Gott der Bären und der Gerechtigkeit ist mit mir – denn wenig später, noch auf der Auffahrt zum noblen Prince-of-Wales-Hotel läuft uns ein Grizzly über den Weg. Er ist ca 100m von uns entfernt, das gilt noch als sichere Distanz. Zum Glück bin ich fix genug mit dem Handy, fürs Foto.
Blick auf den Lake Waterton 
Prince-of-Wales Hotel in Lake Waterton
auch innen beeindruckend!
entlang des Lake Waterton
Das Hotel tront über dem See
"unser" Bär, kurz vorm Hotelparkplatz
und nochmal Lake Waterton
Maultierhirschkuh im Ort
Am nächsten Morgen ist der Wind weg und wir wandern zu einem Gebirgssee, dem Bertha Lake. Es ist ganz schön anstrengend.... 7km bergauf, ca 750 Höhenmeter, und dann den ganzen Spaß wieder bergrunter... insgesamt zählt meine App über 20.000 Schritte. Am Nachmittag gibt’s zur Belohnung Kuchen, Eis und Schlagsahne; die Kur wirkt prima, denn am nächsten Tag habe ich (für mich überraschend) keinen Muskelkater.
Puuh, geschafft! Der Lake Bertha.
Lake Waterton, von weiter oben
2017 war hier ein großer Waldbrand. Die Bäume sind vielfach tot,
aber das Unterholz treibt üppige und bunte Blüten
Nächstes Ziel sind die Kananaskis, auch dies ein Tipp von Peter. Es ist ein Wald-Berge-Seen-Gebiet in den südlichen kanadischen Rockies. Peter hatte dort Abends an seinem Zelt (und nur mit Fahrrad!) eine Begegnung mit einem großen Grizzly. Die Gegend ist in der Tat „Bärenland“, überall sind Warnschilder. Wir sehen Bighorn-Schafe und Maultierhirsche – aber leider keine weiteren Bären. Schade. Bei Traumwetter wandern wir etwas, der Weg führt durch die buntesten Bergwiesen, die man sich denken kann; wirklich ein Hit. Die Ausblicke auf die schroffen, hohen Berge, die vereinzelt noch Schneereste tragen ist beeindruckend.
Richtung Rocky Mountains
Kananaskis Country
Kananaskis Country
Kananaskis Country
Bighornschafe auf der Straße
überall Bären-Warnschilder






Bighornschafe
Kananaskis Country
Nach ein paar Tagen geht es weiter Richtung Banff Nationalpark.

Hier noch ein paar Quatsch-Fotos von unserem Ranch-Besuch. Die Stetsons lagen überall rum, musste ich natürlich probieren. Am JR-Grinsen arbeite ich noch...



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