Mittwoch, 5. Dezember 2018

Ankommen in Südafrika


Nach langem Flug kommen wir Montag Vormittag in JNB an. Die 75 kg Gepäck sind auch da, prima. Nächster Punkt: Mietwagen abholen bei Avis. Das ist leider eine schwierige Sache: wir haben gebucht und bezahlt: Langzeitmiete, über den Jahreswechsel, mit 2 geplanten Grenzübergängen (Botswana und Namibia) und Einwegmiete. Das hat das Avis-Buchungssystem scheinbar noch nie gehabt und es streikt in unserem Fall. Was heißt, das wir in der Hitze über 2 Stunden am Schalter stehen (Sitzgelegenheiten gibt es keine) und warten und diskutieren. Ein Traum. Die Damen von Avis sind freundlich und bemüht und lösen das Problem schließlich durch manuelle Buchung unter Umgehung des Systems. Ich werde gewarnt, ich müsse jetzt aber meine Kreditkarte beobachten, ob die Abbuchungen alle stimmen. Na, wir werden sehen.
So, dann mal los und zum Guesthouse fahren. Pretoria ist nur ca 40 km vom JNB Flughafen entfernt. Leider fährt man hier auf der falschen Seite, das heißt erstmal Streß für Ralf, welcher fährt. Insgesamt läuft der dichte Verkehr aber ohne große Aggressionen ab, was sehr angenehm ist. Das Navi leitet uns, ist aber scheinbar nicht ganz up-to-date, denn wie sich herausstellt, befindet sich das Guesthouse in einer Gated Community (durch Absperrungen abgetrennter separater Sicherheitsbereich) und Navi findet den Eingang nicht. Nach etwas Herumkurven sind wir dann aber doch richtig und kommen an. Es folgen: gut 12 Stunden Erschöpfungsschlaf.


Tag 2: wir kommen langsam in die Gänge und schauen uns in einer Mall schon mal um wegen des Campingequipments, das wir kaufen wollen. Alles ist weihnachtlich dekoriert, und bei schweißtreibenden 34 Grad ca. dudelt fröhlich „Last Christmas“, “Driving Home for Christmas“ und so weiter. Sehr skurril.
Überall Mauern, Zäune, Absperrungen, Security… eigentlich kennen wir das von früheren Reisen, aber das Ausmaß lässt uns doch staunen. Dabei wirkt es insgesamt nicht unsicher (bei Tage, wohlgemerkt).

Abends mit dem Uber zum Essen (danke, danke, Frau U.F. für diesen Tipp!!!). Ohne digital ist man hier komplett aufgeschmissen. Aber es gibt überall WLAN und wir haben unseren eigenen Hotspot ja auch noch dabei. Uber klappt wirklich absolut super und ist deutlich billiger, als U-Bahn-Fahren in HH. Dafür gibt es hier auch keinen öffentlichen Nahverkehr, der den Namen verdient hätte.
Tag 3: Der Tag beginnt mit einer kleinen Sporteinheit: 20 Bahnen im städtischen Hillcrest-Bad. Es ist ein echtes „Schwimm“bad, mit 50m-Pool, und teilweise wird dort ernsthaft trainiert. Alles sehr schlicht, aber dafür auch nur umgerechnet ca 1 Euro Eintritt und nicht voll. Es gibt ca. 15 solche Pools in Pretoria (3 Millionen-Stadt).
Dann wagen wir uns in die City, das heißt: Church Square. Dort stehen Regierungsgebäude, der High Court (ich bin nicht sicher: auf jeden Fall ein höheres Gericht, ob DAS höchste, weiß ich nicht). Wie viele große Städte in diesem Teil der Welt ist es chaotisch, eine koordinierte Stadtplanung hat, wenn überhaupt, nur vor langer Zeit stattgefunden. Um ehrlich zu sein, bin ich etwas schockiert, wie verwahrlost das Zentrum wirkt (hatte ich anders in Erinnerung). An jedem Laternenpfahl kleben Zettel mit Werbung für (illegale) Abtreibungen, siehe Foto.  [Korrektur Abortion: Abtreibung an sich ist nicht illegal. Das fotografierte Angebot – Zettel dieser Art sieht man überall massenhaft – bezieht sich mutmaßlich auf von „Kurpfuschern“ durchgeführte Abbrüche; vmtl. billiger als in der Klinik, ebenso vmtl. aber mit den bekannten Risiken].
Unsicher fühlen wir uns bei Tage nicht. Immerhin finden wir nach etwas Herumlaufen ein ganz nettes Café direkt am High Court und beobachten beim Lunch die Anwälte, die mit ihren Klienten in Scharen aus diversen Verhandlungen zu kommen scheinen und je nach Verfahrensausgang aufgekratzt oder bemüht optimistisch wirken. Sehr interessant!



In einer Passage finden wir ein Spezialgeschäft für Hochzeits- und andere Torten, das ist mir als bekennender Kuchenfreundin natürlich ein paar Fotos wert. Tolle Sachen!!!
 





Danach zu den Union Buildings – man kommt nicht rein, nur ran (in den Park), und hat eine schöne Aussicht auf die Stadt. Seit einigen Jahren steht eine gigantische Staue von Mandela davor (dessen Todestag übrigens heute ist). Es ist Nachmittag und irre heiß, so um die 35 Grad.


Wir haben beschlossen, morgen noch hier zu bleiben und den Botanischen Garten anzusehen. Freitag früh wollen wir weiterfahren und dann soll das Abenteuer Camping beginnen 😊.
  

1 Kommentar:

  1. Ich bin total begeistert und warte auf jeden neuen Bericht. Habt weiter eine gute Reise!

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