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In den Carlsbad Caverns |
Unsere „Erledigung“ hinter uns, starten wir von Las Vegas bzw. Boulder City wieder gen Osten, diesmal sehr zügig: wir fahren am ersten Tag fast 600 km, bis hinter Phoenix, und übernachten dann wieder – für 2 Nächte – im schönen Lost Dutchman State Park. Es fühlt sich seltsam, aber angenehm vertraut an! Das ist wirklich ein schöner Platz, den man nur empfehlen kann.
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schöne Sonnenuntergänge erfreuen uns immer wieder |
Nachdem wir einen Tag die „Kaktüsse“ und die Stille genossen haben, geht’s weiter: immer die I-10 lang, über Lordsburg (uninteressantes Kaff) bis nach Carlsbad. Bei Carlsbad gibt es die berühmten Carlsbad Caverns, ein riesiges Höhlensystem. Wir übernachten wieder in einem State Park, dem Brantley Lake SP; dort ist es ruhig (was wir sehr schätzen und entlang der Highways öfter auch vermissen). Zur Höhle sind es von da aus zwar 75 km (eine Strecke), aber das ist hier ja nichts.
An den Carlsbad Caverns hat man dann die Qual der Wahl zwischen 2 Eingängen: zum einen der natürliche, zu Fuß – da läuft man 2-3 km in die Erde hinab und unten entlang, bis man die Haupthöhle erreicht; die zweite Variante ist der Fahrstuhl, der gute 200m direkt nach unten in die Haupthöhle führt. Wir laufen. Der Weg ist asphaltiert und es gibt durchgehend ein gutes Geländer, was hilfreich ist, denn die Beleuchtung ist höhlenangemessen „duster“. Der Weg zieht sich etwas, es ist sehr feucht (weshalb wir für den Aufstieg dann auch den bequemen Fahrstuhl nehmen werden). In der Höhle sind ganzjährig 13 Grad C und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Im Frühjahr und Sommer benutzen Millionen Fledermäuse dies tagsüber als ihren Schlaf-Ort, und man kann bei Sonnenuntergang beobachten, wie sie in riesigen dunklen Wolken die Höhle verlassen, um zu jagen. Als wir Mitte November dort sind, sind sie schon in ihr Winterquartier nach Mexiko migriert, schade. Die Haupthöhle ist sehr hoch, gar nicht bedrückend und wird durch einen ca 2km langen Rundweg erschlossen. Die diversen Stalagmit, -tit und anderen Sinterformationen sind wirklich sehr besonders und den Besuch wert – siehe Fotos.
Nach einem weiteren Tag, der für kleinere Besorgungen und etwas faulenzen draufgeht, erreichen wir den Bundesstaat Texas. Wir wollen ihn jetzt nur im Norden durchqueren – der Süden Texas' und die Küste bieten einiges, aber wir haben ja vor, die „Staaten“ nochmals nach Westen zu durchqueren und dabei werden wir diese Gebiete dann „mitnehmen“. Jetzt also immer nach Osten. Einen kurzen Stopp legen wir in der uns etwas trist erscheinenden Kleinstadt Abilene ein. Dort gibt es eine Art Museum, das sich „Frontier Texas“ nennt und über die Zeiten der weißen Besiedlung des Staates berichtet. Das Museum ist gut gemacht, ganz viel Interaktives, ziemlich modern – historische Figuren, die es wirklich gab, sprechen in Form von Hologrammen zum Besucher – sowas haben wir noch nicht gesehen. Es ist wirklich interessant, allerdings fällt uns, nachdem wir raus sind auf, dass es wirklich nur um die Weißen ging und die First Nations (deren Schicksal ja mit dem Töten der Millionen Büffel schon besiegelt war) nur am Rande und nur als „Störfaktor“ erwähnt werden. Wenn man dann bedenkt, dass ganz sicher viele Schulklassen sich das Museum anschauen … naja... sehr unreflektiert, das Ganze. Trotzdem, es wird klar, diese Anfangszeiten waren für Niemanden leicht und man fragt sich schon, wie schlimm die Menschen es an ihrem vorherigen Lebensort hatten, um sich sowas auszusetzen.
Dallas durchqueren wir, Sightseeing fällt wie fast immer in Großstädten aus für uns (kompliziert und sehr anstrengend mit WoMo) – aber ich habe mich entschlossen: ich will den „Dallas“-Drehort sehen ("Dallas" war eine immens erfolgreiche 80er und 90er-Jahre Fernsehserie), der in der Serie „Southfork-Ranch“ heißt. Kann man natürlich besichtigen, der Eintritt geht grad noch so. Wir fahren hin, und es ist einfach ein großer Spaß. Ich war kein Riesenfan der Serie, aber in den 80ern – also noch in der DDR – habe ich die mit Freundin schon oft geschaut und am nächsten Tag dann mit den Kolleginnen die Folge durchdiskutiert. Also, es war richtig gut, das mal live und in Farbe zu sehen ☺.
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In der Serie der Eingang zur Ranch, in der Realität natürlich nur Kulisse |
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Speisezimmer, weihnachtlich.... |
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Miss Ellies Küche, die gefällt mir! |
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das heute lächerlich wirkende 80er Jahre-Badezimmer |
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Hinter dem Haus, Balkon, Terrasse, Pool, Garten - auch in echt hübsch |
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schöne Frühstücksterrasse |
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Allee in der "Einfahrt" |
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der ebenfalls fiktive Friedhof der Film-Familie |
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Dallas, Skyline |
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Sue Ellen und ich ☺ |
Dallas bietet uns ein weiteres Highlight: wir kaufen bei einem echten Aldi ein! Es gibt einiges an deutschen Produkten, zu unserer großen Freude, und es ist auch preiswert. Da schlagen wir richtig zu! Wir wissen schon, dass gen Osten noch mehr Filialen kommen und wir das Vergnügen wiederholen können.
Und danach geht es weiter durch den „tiefen“ Süden – Louisiana, Mississippi, Alabama, Georgia bis wir schließlich in South Carolina die alte Stadt Charleston erreichen werden. Sie wird unser nördlichster Punkt an der Ostküste sein. Mehr dazu im nächsten Post.
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Dieser Van kommt aus China! Stand an den Carlsbad Caverns. |
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wo die schon überall waren! - Da frag ich mich: welcher Chinese kann sowas machen? Der Sohn vom Parteichef?? |