Hamburg macht es uns schwer zum
Abschied. Seit Anfang Mai regiert der Super-Sommer (der erst jetzt in den
Herbst übergeht), mit nur ganz wenigen Hamburg-typischen Grau-Tagen; und ohne
Regen. Das Wetter ist noch unglaublicher als in dem 3-Monats-Sommer von 2003 (und
das der getoppt werden kann, hätte ich nie erwartet). Unser Balkon wurde in den
ganzen 14 Jahren, die wir dort gewohnt haben, nie so viel benutzt wie in diesem
Jahr. Und noch nie blühten meine Geranien derart üppig.
Aber nun ist es vorbei. Der Sommer,
und auch unsere Zeit in Hamburg. Ralf hat es über 40 Jahre hier ausgehalten,
bei mir sind es „nur“ fast 20. Die Stadt kennen wir sehr gut, und das Umland
(besonders Richtung Norden) ebenso. In den letzten Jahren war es schon
schwierig, neue Ausflugsziele zu finden. Wir sind dann häufig auf unsere (wechselnden)
Favoriten zurückgekommen – eine Konstante war da immer Travemünde. Einmal die
Vorderreihe rauf und runter laufen, dabei ein bißchen „Klamotten gucken“ in den
auch Sonntags geöffneten Geschäften und zum Schluss dann oft fein Kaffeetrinken
bei Niederecker. Außerdem gibts dort am Hafen meine absoluten
Lieblings-Fischfrikadellen. In letzter Zeit wurde auf dem der Vorderreihe ggü
liegenden Priwall-Ufer viel und unschön gebaut (Ferienapartment-Blöcke…), das
gefällt uns nicht.
Was wir noch vermissen werden:
(die kleine Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
(die kleine Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
- Die leckeren Franzbrötchen vom Ohlsdorfer Bahnhof, von Junge und die von Nitt
- Die Pisco Sours und das tolle Essen im Restaurant SaiGon (das leider schon zum 31.8.18 geschlossen hat)
- Gelegentliche Freitags-nach-der-Arbeit-Besuche im Bocksbeutel in den Colonnaden
- Den Obst- und Gemüseladen von Lale (wo es alles gibt)
- unser Lieblings-Eiscafé Antonio in Fuhlsbüttel-Nord
- Unsere Wohnung, und unsere netten Nachbarn/Vermieter nebst Kater Paul
- Freunde und Kollegen
Nicht nur der Sommer war lang – auch
die Tage, Wochen und Monate sind es. Seit Ralf Anfang Mai zu seiner Radtour
aufbrach, steht die Zeit quasi still. Ein gutes, sehr merkwürdiges Gefühl,
welches ich viele Jahre nicht mehr hatte. Die Erklärung dafür ist ziemlich
simpel: die gut eingeschliffene Routine ist weitgehend weg. Deshalb kommt es
uns vor, als ob die Zeit sehr langsam verginge.
Der Umzugstermin steht. Der
Kühlschrank des WoMo ist endlich fertig repariert. Wir müssen jetzt
packen. Noch 9 Wochen bis zum Umzug.